Wisst ihr eigentlich, wieso an Ostern der Osterhase unterwegs ist? Oder wieso es Ostereier gibt? Wir erklären euch die vier bekanntesten Ostersymbole:

Das Osterlamm

Eines der bekanntesten Symbole zu Ostern ist das Osterlamm. Schon seit Jahrtausenden gilt das Schaf als Symbol des Lebens, weil es nicht nur Speise (Fleisch) und Trank (Milch, Käse), sondern auch Kleidung (Wolle) gibt. Besonders im Judentum diente es als Opfergabe. Beim Propheten Jesaja wird das Lamm auch zum Symbol für Jesus. Bei Johannes steht: »Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt«. Damit wird also der Tod und die Auferstehung Jesu angesprochen, durch die er die Menschen erlöst hat. Aus diesem Grund findet das Symbol des Lammes zur Osterzeit die häufigste Verwendung, weil genau diese Erlösungstat in jenen Tagen besonders gefeiert wird.

Die Osterkerze

Eine sehr alte Tradition ist das Entzünden der so genannten Osterkerze. In ihr vereinigen sich die Lichttraditionen von griechischer, jüdischer, römischer und christlicher Herkunft gleichermaßen. Dabei galt das Licht schon seither als Zeichen für das Leben.

Symbolhaft steht die Osterkerze für den über Tod und Sterben siegenden und auferstandenen Jesus Christus. Seit 417 gebrauchte sie Papst Zosimus nachweislich in Rom. Im siebten Jahrhundert setzte sich schon die feierliche Weihe einer Kerze durch. Das Ritual vom Einritzen des Kreuzes und der Buchstaben Alpha und Omega ist in gleicher Zeit für Spanien nachgewiesen und von dieser Zeit an vermutlich auch Tradition in Rom. Aus Jerusalem stammt der uralte Brauch, das Licht der Osterkerze an alle Gläubigen weiterzureichen. Im Laufe des 10. Jahrhunderts etablierte sich die Osterkerze und ab dem 11. Jahrhundert auch im deutschen Sprachraum.

  • Kreuz: Das Kreuz ist »das« Symbol des Christentums, weil es an Jesu Tod erinnert. Dabei ist es nicht nur Symbol für den Tod, sondern auch für Hoffnung und Auferstehung. Die beiden Kreuzbalken symbolisieren außerdem die Verbundenheit Gottes mit den Menschen und der Menschen untereinander. An den vier Enden der Kreuzbalken und in der Mitte des Kreuzes werden als Zeichen für die Wundmale Christi fünf rote oder goldene Wachsnägel eingesetzt.
  • Alpha und Omega: Der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabets steht für Gott und Christus als Schöpfer und Vollender, der das Leben der ganzen Welt vom Anfang bis zum Ende umfasst.
  • Christusmonogramm XP: Dieses Zeichen, ist ein altes Christussymbol aus urchristlicher Zeit. Die griechischen Buchstaben sind die Abkürzung für „Christus“, übersetzt „den Gesalbten.
  • Osterlamm: Das Lamm Gottes mit der Siegesfahne ist eines der ältesten Zeichen für Jesus Christus, der den Tod besiegt hat. Das Lamm mit seinem weißen Fell symbolisiert Jesus, der unschuldig für die Sünden der Menschen gestorben ist.
  • Fisch/ICHTHYS: Der Fisch hat in der christlichen Symbolik eine lange Tradition. Das Symbol aus zwei gekrümmten Linien soll schon den Urchristen als geheimes Erkennungszeichen gedient haben. Außerdem enthält das griechische Wort für Fisch »Ichthys« eine Kurzform des Glaubensbekenntnisses: »Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser«.
  • Baum/Zweig: Der Baum symbolisiert mit den immer wieder neu grünenden Blättern den Sieg des Lebens über den Tod.
  • Kelch und Hostie: Beim letzten Mahl Jesu mit seinen Jüngern brach er das Brot und verteilte den Wein und sprach. In der Eucharistie wird Jesus in den Gaben Brot und Wein gegenwärtig.
  • Regenbogen: Gott gab Noah den Regenbogen nach der Sintflut als Zeichen für den Bund Gottes mit den Menschen.
  • Taube: Sie ist das Symbol der Taufe und des Heiligen Geists. Andererseits symbolisiert die Taube den Frieden. Nach der Sintflut ließ Noah eine Taube fliegen, welche mit einem grünen Zweig im Schnabel zurückkam. Da wusste Noah, dass Gott Frieden mit den Menschen geschlossen hatte und das Wasser sank.
  • Wasser: Das Wasser steht für die Taufe und das Leben, denn ohne Wasser wäre kein Leben möglich.

Das Osterei

Das Ei galt in den antiken Kulturen und Religionen als ein Symbol für die Fruchtbarkeit und Wiedergeburt. Im Christentum wurde diese symbolische Deutung des Eies aufgenommen und mit der Segnung der Ostereier weiterentwickelt. Hier steht die unversehrte Hülle des Eies nun einerseits für die Auferstehung Jesu: Wie das Küken die Schale durchbricht, so kommt Jesus lebend aus dem Felsengrab. Andererseits verweist das Ei oft im Hintergrund oder als Randmotiv auf Marienbildern auf die jungfräuliche Geburt Jesu. Seit dem 10. Jahrhundert war es unter den Christen Brauch, sich am Ostermontag ein Ei zu schenken In Deutschland berichtet man von gefärbten Eiern erstmals im frühen 13. Jahrhundert.W eitere Gründe, welche die Tradition der Ostereier stärkten, waren im Mittelalter auch die Bedeutung von Eiern als »Zinsei«, einer Eierspende, die die Bauern ihren Grundherren abgeben mussten. Ebenfalls wirkte sich der Verzicht von Eiern (sie galten als tierische Produkte, denen man sich enthalten musste) in der Fastenzeit auf die starke Beliebtheit am sich anschließenden Osterfest aus, an dem der Eierkonsum dann besonders hoch gewesen ist.Nach einer alten Legende soll das Ei sogar mit der Leidensgeschichte Jesu in Verbindung stehen: Angeblich hat Maria Magdalena einen römischen Wachsoldaten mit einem Ei bestochen, um auf diese Weise in das Haus des Pilatus eintreten und am Prozess Jesu teilhaben zu können.

Der Osterhase

Bis heute ist nicht genau geklärt, woher der Brauch des Osterhasen eigentlich kommt. Die Tradition des Osterhasen lässt sich auf zwei ganz unterschiedliche Ursprünge zurückverfolgen:

  1. In der byzantinischen Tiersymbolik bezeichnet der Hase ein Symbol für Jesus Christus, welcher im Tod das Leben gebracht hat: Weil der Hase keine Augenlider hat, schläft er demnach mit offenen Augen. So wacht er wie Christus über die Seinen.
  2. Außerdem gilt der Hase als Symbol für die Fruchtbarkeit und Zeugungskraft aufgrund seiner starken Vermehrung, womit er symbolisch auch für das Leben steht, was ebenfalls auf die Auferstehung verweist.

Das Brauchtum rund um den Osterhasen als solches entstand vor mehr als 300 Jahren in der Pfalz, dem Elsass und am Oberrhein. Als Eierbringer wird der Osterhase erstmals nach alten Aufzeichnungen in Zürich bezeichnet. Schließlich setzte sich im 19. Jahrhundert der Hase als ein Symbol für Ostern überall durch.

Texte nach vivat.de