Theresa hat für euch ein paar Gedanken zum Osterfest für euch. Nehmt euch doch ein paar Minuten Zeit, euch mit ihr zu überlegen, was die Osterbotschaft eigentlich ausmacht.

Wir haben euch gestern gefragt, wie ihr Ostern gefeiert habt. Viele von euch haben mit der Familie ein Osterfrühstück gemacht und dabei die (selbst)gesegneten Speisen gegessen. Dabei waren bunte Eier, ein Osterlamm, Speck, frisches Brot oder Salz – also eigentlich auf den ersten Blick wie immer.

Auf den zweiten Blick aber habe ich es vermisst, am Morgen schon vor Sonnenaufgang in der Kirche zu sein. Ich habe es vermisst, in der kalten Morgenluft am Osterfeuer zu stehen und zu hoffen, dass beim Ministrieren alles glatt läuft. Ich habe es auch vermisst, während der Messe die Lieder des Chors im Kopf mitzusummen und im Dunkeln die Fackel bei den vielen Lesungen zu halten. Ich habe es vermisst, nach dem Gottesdienst einander die Hände zu schütteln und den frohe Ostern zu wünschen und natürlich habe ich es vermisst, Bekannte und Freunde zu treffen.

Und doch war in mir das Gefühl von Ostern. Denn die Botschaft, dass Jesus lebt, ist nicht abhängig davon, ob ich in die Kirche gehen kann. Sie ist nicht abhängig davon, ob ich Osterlieder singe oder ob ich mit einer Fackel am Ambo stehe.

Diese frohe Botschaft ist abhängig von mir. Ich selbst muss sagen „ja, ich glaube“. Und Jesus sagt zu mir, ich gehe mit dir durch dein Leben, auch wenn ich nicht mehr auf Erden bin. So wie er mit den Jüngern nach Emmaus geht, geht er mit mir. Selbstverständlich erkenne auch ich ihn nicht (sofort) doch ich kann vertrauen, dass er immer da ist. Wir Christen dürfen sogar hoffen, dass dieses „da sein“ weit über unser irdisches Leben hinaus geht.

Dieses Vertrauen, dass Gott immer da ist und dass ich ihm wichtig bin – immerhin hat er seinen Sohn für uns alle sterben lassen – ist für mich die Osterbotschaft. Ich wünsch uns allen, dass wir in diesem Vertrauen Freude und Zuversicht in die in diesen Tagen sehr bedrückte Welt bringen können – egal wie eingeschränkt unsere Möglichkeiten im Moment nun mal sind.

Lukas berichtet heute von Jeus Erscheinung auf dem Weg nach Emmaus (Lk 24,12-25):

Die Erscheinung Jesu auf dem Weg nach Emmaus:

Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk.Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.